Dieser Beitrag enthält Werbung und Werbelinks.
Ungefähr 6 Jahre war ich auf Reise. Davon die meiste Zeit mit Anna. Zu Fuß mit Rucksack, mit Trekking-Fahrrad, mit kleinem Auto, mit großem Auto und mit Wohnmobil. Quer durch Europa und wieder zurück – mehr als einmal.
Unterwegs haben wir gearbeitet, gelebt, entdeckt – Abenteuer eben. Aber wie kam es dazu und wie geht es uns jetzt?
Eigentlich ist es überall gleich
Anfang wollte ich unterwegs sein, um neue Menschen kennenzulernen, um zu sehen wie andere Menschen leben und zu schauen, ob das vielleicht auch was für mich ist. Muss man so leben, wie es die meisten hier in Deutschland machen? Job, Frau, Haus, Kinder, Tod?
Ich wollte einfach wissen, was gibt es da draußen noch?
Wir haben unsere Reise meist so gehandhabt, dass wir min. 1 Monat in jedem Land geblieben sind. Wir haben uns manchmal auch eine Wohnung dort gemietet, um vernünftig arbeiten zu können. Zwischen den einzelnen Ländern und Wohnungen haben wir gezeltet oder im Auto / Wohnmobil geschlafen. Wir waren also immer mittendrin. On the Road und im Leben der „Anderen“.
Die ersten 2 Jahre so zu Reisen war echt interessant und wir hatten unglaublich viel zu entdecken. Doch mit jedem Land was dazu kam, kamen auch Gewohnheiten. Erst mal den Supermarkt checken, SIM Karten für mobiles Internet besorgen, sich einleben. Mit der Zeit war so eigentlich fast jedes Land für uns gleich. Nur die Kultur war anders.
Landschaftlich unterscheiden sich Griechenland und Albanien kaum. Nur eine politische Grenze, trennt die beiden Länder. Für mich irgendwie unverständlich. Wozu die Grenze? Macht eigentlich keinen Sinn.
So verschwommen die Grenzen für mich immer mehr und irgendwann war ich einfach nur noch hier und nicht mehr auf Reisen.
Es war mir egal, ob ich in Polen lebte oder in Griechenland. Ob ich in Deutschland arbeite oder in Italien. Vom Tagesablauf her, war alles ziemlich gleich. Vormittags E-Mails beantworten, die wichtigsten Aufgaben erledigen – Nachmittags dann Erkundungstour.
Zwischendurch hatte man natürlich auch mal Probleme mit dem Fahrzeug, Stress mit Behörden oder auch Geldprobleme. Das musste alles natürlich auch während der Reise geregelt werden.
So haben wir eigentlich ganz gut gelebt. Wir hatten immer genug und passten uns der Situation an.
Das Fazit der Geschichte war, wir lebten eigentlich in jedem Land gleich. Die Gedanken, die wir an die Reiseromantik hatten, verflogen schnell im Alltagsstress, denn Arbeit ist auch am Strand in Italien auch Arbeit.
Die Entscheidung etwas zu ändern
Das Erkunden, das Entdecken, die Ungewissheit wo man morgen ist, das wollten wir ändern. Das kam nicht von heute auf morgen, sondern war eher ein Prozess, der von Land zu Land stärker voranging.
Es war letztes Jahr im Frühling. Wir parkten das Wohnmobil an einem Strand in Griechenland. Keine Menschenseele, alles verlassen. Außerhalb der Saison ist dort einfach nichts los.
Wir öffneten die Tür, blickten auf die Wellen. Ich sagte zu Anna:
„Noch ein Strand.“ Sie antwortete: „Ja noch ein Strand.“ Daraufhin fragte ich: „Reicht auch oder?“
Und wir entschieden uns so langsam zurück Richtung Deutschland zu fahren.
Wir hatten Lust, auf neue Projekte für die man schlecht ständig unterwegs sein kann.
Ein Garten, in dem man Gemüse anbauen kann. Vielleicht ein paar Tiere halten und selbst Lebensmittel produzieren.
Haben wir geschafft. Wir ziehen schon seit letztem Sommer unser eigenes Gemüse und demnächst werden unsere 2 Schweine geschlachtet und wir haben das erste Mal eigenes Fleisch produziert.
Wir wollten in andere Länder reisen. Länder in denen wir nicht unbedingt arbeiten können und wollen. Auch das haben wir umgesetzt. Wir waren in Spanien und Ägypten.
Ja das Reisefieber lässt einen nicht lange kalt, stimmt schon.
Was passiert als Nächstes?
Wieder hier zu sein ist schwer. Man hat unglaublich viel Zeit. Die Zeit, die man vorher mit entdecken verbracht hat, hat man jetzt frei. Gut wir haben neue Aufgaben. Haushalt, mehr Arbeit kam auch dazu, dann den Garten, die Tiere und natürlich das Netzwerk, das man sich aufbaut und pflegt.
Aber ehrlich gesagt, juckt es mich schon wieder in den Fingern. Ich habe die nächste Idee. Die nächste Reise im Kopf. Ich rieche das Abenteuer in der Luft.
Der Wind zieht mich. Er will, das ich weiter gehe. Und ich will es auch.
Ich hab mich angemeldet für den SBF (Sportboot-Führerschein), danach gehts gleich weiter nächstes Jahr mit dem Sportküstenschifferschein (SKS). Das wollte ich immer schon mal machen. Mein Opa war Kapitän, mein Onkel hat Schiffe gebaut, der andere Onkel ist Tauchlehrer im Ausland – vielleicht haben wir alle Salz im Blut …
Was danach kommt? Keine Ahnung. Ich hab da keinen großen Plan. Ich versuche nur immer die Ideen, die ich habe, in die Realität umzusetzen, und das klappt ganz gut.
Egal ob das eine Reise ist, die Selbstständigkeit in der ich anderen im Marketing helfe oder ein Garten, aus dem ich mein eigenes Gemüse ziehe.
Henry David Thoreau hat dazu was Schönes geschrieben:
„Wenn wir uns von unseren Träumen leiten lassen, wird der Erfolg all unsere Erwartungen übertreffen.“
Aber ich glaube, das wurde auch noch mal irgendwo anders geschrieben, so habe ich es jedenfalls in Erinnerung:
„Wer zuversichtlich in die Richtung seiner Träume geht und das versucht umsetzen, was er sich vorstellt, wird ungeahnten Erfolg haben.“
Und genau das setze ich um. Das war auch die Idee, mit der ich damals meine erste Reise gestartet hatte. Die Reise aus der das Buch „Angst“ entstanden ist. Wenn man so will, meine kleine „Erleuchtung“, mein Manifest.
Mein Rat für dich (wenn du einen willst)
Wenn ich Leuten davon erzähle, was ich alles schon gemacht habe, wie lange ich unterwegs war, was ich dort alles erlebt habe, dann höre ich oft: „Das würde ich auch gern tun. Toll was du alles schon erlebt hast!“
Für mich erscheint das alles gar nicht so krass. Weil ich hab es ja schon hinter mir. Aber unglaublich viele Leute jammern mich voll, sie würden das auch gern tun, können aber nicht. Weil sie sich nicht trauen, weil sie kein Geld haben, weil sie Kinder haben, weil dies, weil das. Ausreden, nichts als Ausreden.
Ich habe unterwegs Familien kennengelernt, eine davon: Vater, Mutter, Kind, 2 Kamele, ein Tipi. Eine weitere im Mercedes Bus. Wieder andere Menschen, die komplett ohne Geld lebten. Andere waren nur Teilzeitnomaden, wenn es der Job in Deutschland erlaubte. Alles ist möglich, die Grenzen setzt man sich selbst.
Wenn ich was anpacke, dann mache ich das mit Herz, weil mir das wichtig ist. Ich hänge mich rein, ich gebe alles. Das mache ich in meinem Job, in meinem Privatleben und sonst überall. Ich sehe da keine Grenzen. Das ist alles einfach „mein Leben“. Nur weil man normalerweise von 08:00 – 17:00 Uhr arbeitet, muss ich das nicht auch machen. Ich kann tagsüber spazieren gehen und nachts meine Arbeit erledigen, wenn ich mir die Voraussetzungen dafür lege.
Natürlich geht das alles nicht von heute auf morgen, aber es geht. Die Grenzen sind in deinem Kopf. Eine Barriere, die nur du auflösen kannst. Und genau das ist auch, was ich den ganzen Leuten da draußen mitgeben will. Werft eure Angst einfach mal in den Papierkorb. Die Angst dient niemandem. Sie hält dich nur davon ab, das zu tun, was du wirklich willst.
Wenn du keine Angst hast, vor dem, was du tust, wenn du dich nicht wenigstens ein bisschen unwohl fühlst, dann ist es das Falsche. Dann bist du nicht auf dem richtigen Weg. Dann wächst du nicht, du entwickelst dich wahrscheinlich zurück. Freelancer sein, Digital Nomad sein, Seefahrer sein, Gemüsebauer sein, das ist genau das.
Also geh zuversichtlich in die Richtung deiner Träume, dein Erfolg wird überraschend gut ausfallen, wenn du die Angst Zuhause lässt.
Und was das Reisen betrifft … Wenn du einmal so lange unterwegs warst, gibt es irgendwie kein zurück. Ich jedenfalls, ziehe mit dem Wind, denn Leben ist Bewegung.