Dieser Beitrag enthält Werbung und Werbelinks.
In letzter Zeit ist mir verstärkt aufgefallen wie verschieden Menschen leben und leben wollen. Die einen möchten unterwegs sein und jeden Tag neues erleben, andere wollen lieber sesshaft bleiben und sich etwas an einem Ort aufbauen. Wieder anderen ist es völlig egal wie und wo sie leben, dort sind nur die Leute interessant mit denen man die Zeit verbringt.
Ich halte mich grundsätzliche für einen sauberen, ordentlichen Menschen, der versucht seinen Kram möglichst sauber zu halten und die Langlebigkeit von Gegenständen zu bewahren. Andere sind gar nicht so. Es hat etwas von Gleichgültigkeit und Askese. Besitz nicht zu verachten, nicht zu schätzen, sondern einfach kein Interesse daran zu zeigen.
Es ist egal ob es dreckig ist, kaputt geht oder zweckentfremdet wird. Manche Menschen sind unbewusst so minimalistisch das Besitz kaum eine Rolle spielt. Es sind einfach Gegenstände die den Alltag erleichtern, wenn Sie nicht existieren würden wäre es nicht weiter tragisch.
Manchmal frage ich mich was besser ist. Für unseren Planeten mit Sicherheit die nachhaltige Nutzung und Instandhaltung von Alltagsgegenständen oder vielleicht der komplette Verzicht dieser. Für den Geist vielleicht eher die Gleichgültigkeit.
Besitz als Idee der modernen Zivilisation
Die Idee von Besitz, die Möglichkeit etwas besitzen zu können und damit die Macht zu haben, zu entscheiden was mit einem bestimmten Gegenstand oder Ort passiert, ist eher eine Illusion als ein Recht das einem zusteht. Die Aufrechterhaltung dieser Illusion ist abhängig von anderen Menschen die einem den Glauben schenken, dass man eben die Macht über einen Gegenstand oder Ort hat.

Als die ersten Siedler nach Amerika kamen, stießen sie natürlich auf die Ureinwohner Amerikas die schon ewig dort lebten. Für die Ureinwohner gab es kein Geld oder Besitz in dem Sinne wie wir es heute kennen. So verwunderte es die Siedler, die ihr Gebiet absteckten, das die Ureinwohner sich kaum dafür interessierten und einfach mitten durch des „Siedlers Land“ liefen. Für die Menschen dort eine völlig normale Sache. Jeder hat zwar seinen Lebensraum sein Gebiet, aber es war kein Problem, wenn ein anderer Stamm, ein anderes Volk es durchwanderte oder dort übernachtete. Die Idee von Besitz war einfach nicht vorhanden.
Heute geht es ja soweit, dass man die Erde in viele kleine Stücke aufgeteilt hat. Einige Menschen sind heute der Meinung sie würden ein bestimmtes Stück Erde besitzen und hätten die Macht darüber zu entscheiden wer dort leben und was dort passieren darf. Diese Macht kann man wohl eher als kollektiven Glauben anderer Menschen bezeichnen. Aber wie das so ist, jeder will ein Stück vom Kuchen und wer Kuchen will, der passt sich eben an.
Vielleicht geht es in meiner Lebenszeit sogar noch soweit, dass ich für jeden Atemzug etwas bezahlen muss oder die Gesellschaft die Luft reinigen muss und dann eine Art Atemsteuer berechnet. Ich hoffe wir können irgendwann in einer Welt leben, die Ressourcen zweckmäßig und nachhaltig teilt, anstatt sie mit Neid und Missgunst an sich zu reißen.