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Manchmal klingt es zu schön um war zu sein. Arbeiten wo und wann man will. Nur das an Arbeit annehmen was einem wirklich Spaß macht. Projekte mit Herz und Seele betreuen. Das alles und dann noch dabei Geld verdienen. Ja, so geben sich viele Freelancer, Digitale Nomaden und Selbstständige in der Öffentlichkeit.
Aber da wo Licht ist, ist auch Schatten und darum soll es in diesem Beitrag gehen. Worauf lässt du dich ein? Was kommt auf dich zu? 10 Gründe warum das Freelancer-Dasein, vielleicht nichts für dich ist.
Selbstständig sein ist ein Abenteuer. Lass dich drauf und genieße die Reise oder bleib Zuhause und genieße die Sicherheit .
1. Du bist auf dich allein gestellt
Wenn du diesen Beitrag liest, muss ich vielleicht dazu sagen, dass ich noch nie einen richtigen Job hatte. Hier und da habe ich mal ausgeholfen, auf 400-Euro-Basis gejobbt, aber eine richtige Teilzeit oder Vollzeitstelle hatte ich nie.
Klingt vielleicht etwas verrückt aber ich mag es so und bin eigentlich ganz stolz drauf. Stolz, darauf immer mein Ding durchgezogen zu haben – sogar ohne dabei anderen auf der Tasche zu liegen.
Als Freelancer bist du komplett auf dich allein gestellt. Es gibt zwar andere die auch das tun was du tust. Es gibt Netzwerke, wo Menschen sind, mit denen du dich austauschen kannst. Aber grundsätzlich ist Freelancing ein Alleingang.
Wenn du eher der Teamplayer bist, dann such dir einen Partner und startet ein Business zusammen – das geht natürlich auch, ist aber nicht immer einfach.
2. Es ist verdammt schwer.
Außenstehende sehen nur den Geschäftswagen, die Restaurantbesuche, die neue Technik und Geschäftsreisen. Das alles ist aber harte Arbeit.
So ziemlich alles was ich mache, mache ich, weil es was mit meiner Arbeit zu tun hat. Ich habe mir das natürlich so ausgesucht, aber selbst im Urlaub, arbeite ich irgendwie.
Der Grund dafür ist, dass es verdammt schwer ist dauerhaft selbstständig zu sein und sein Geld zu verdienen. Speziell dann wenn du einen Service bietest, den du immer nur an eine Person verkaufen kannst bzw. einen Service anbietest, der dich mit jedem neuen Kunden auch mehr Zeit kostet. Dann fehlt die Skalierbarkeit und irgendwann kommst du an einen Punkt, an dem du einfach 26 Stunden pro Tag bräuchtest – Tage aber nur 24 Stunden haben.
Glaub mir – die ganzen schicken Sachen und Privilegien die man so hat als Unternehmer / Freelancer / Selbstständiger, die haben auch ihren Preis. Unterschätze das nicht, auch Freelancing ist HARTE ARBEIT.
3. Steuern. Steuern. Steuern.
Steuern sind ein Thema das viele Selbstständige am Anfang krass unterschätzen. Du wirst dich wundern. Auf einmal verdienst du an 3 Tagen mehr als vorher in einem ganzen Monat. Die Rechnung dafür kommt dann Ende des Jahres, denn dann ist die Einkommenssteuer fällig.
So manchen Unternehmer ist das schon zum Verhängnis geworden. Mein Tipp ist, sich unbedingt auch am Anfang einen Steuerberater zu holen, der einen auf Monatsbasis betreut. Du musst genau wissen, was reinkommt, was rausgeht, was mit deinem Geld passiert und wie viel Geld zu investieren, ausgeben und zur Seite legen musst / kannst.
Das Finanzamt versteht keinen Spaß, wenn es um das Thema Steuern geht, also informiere dich und lass dir von einem Experten helfen!
4. Du bist kein Work-a-Holic
Sorry, wenn du nicht gerne arbeitest, dann ist das einfach nichts für dich. Es ist jetzt 22:18 Uhr und ich schreibe diesen Artikel für meinen Blog, um mehr Reichweite zu gewinnen, um Menschen zu helfen, um einen weiteren Beitrag auf meinem Blog zu veröffentlichen, um vorwärtszukommen. Das schafft man nur, wenn man liebt, was man tut. Wenn man einfach nicht anders kann.
Bei mir ist das so. Ich mache meine Arbeit gern. Selbst im Urlaub dauert es nur 3 – 4 Tage und ich habe schon wieder einen Stift in der Hand, dann den Zettel vor mir. Ideen muss ich festhalten, direkt aufschreiben, sonst gehen sie verloren.
Du wirst ständig arbeiten. Ständig an Arbeit denken. Selbst dann wenn du mal chillen willst, ruft ein wichtiger Kunde an. Du wirst Freizeit abbrechen und komplett streichen müssen. Du wirst Freunde und Familie vernachlässigen müssen. All das, um deine Arbeit mit Herz und Verstand ausüben zu können. Um auch mal eine Woche frei machen zu können. Um die Freiheit zu haben, das zu tun, was du willst!
5. Es ändert sich ständig etwas
Revolution passiert bei uns jede Woche. Speziell im Bereich Online-Marketing ändern sich die Dinge so rasend schnell, dass das was gestern noch gut war, heute schlecht sein kann.
Man muss absolut am Puls der Zeit leben, um da mithalten zu können. Wenn du einen Job willst, der immer gleich ist, einfach ist und bleibt, einen Job, über den du dir kaum Gedanken machen musst, dann ist Freelancing nichts für dich.
Freelancing ist ein Abenteuer, eine Reise, auf die man sich einlassen muss. Ich bin froh, dass es so ist, denn Veränderung ist leben und wer rastet, der rostet. Also weiter gehts zum nächsten Punkt.
6. Selbst wenn du krank bist, musst du arbeiten.
Immer wenn du Zeit investierst, kommt Geld zurück. Doch was ist, wenn du krank bist? Entweder du hast so viel Geld angespart und kannst eine Weile von deinen Ersparnissen leben oder du hast dein Business so gestaltet, dass es auch ohne deine Anwesenheit Geld verdient.
Die meisten die ich kenne, verdienen nur dann Geld, wenn sie Zeit investieren. Bei Krankheit bleibt dann vieles liegen. Ich merke das selbst auch bei mir. Je nach dem, wie meine Performance ist, ist auch mein Umsatz. Wohlbefinden, Gesundheit und Umsatz hängen stark zusammen.
Umso besser ist es, wenn du ein Unternehmer mit einem Partner startest. So kann man sich gegenseitig gut aushelfen.
7. Du bist kein Entscheider.
Damit habe ich selbst richtig Probleme. Ich muss täglich so viele Entscheidungen treffen, dass ich manchmal abends nicht mal die Frage beantworten kann, was ich essen oder machen will.
Mein Tipp für dich: Sei sparsam mit deiner Entscheidungskraft, aber entscheide dich schnell.
Die Fähigkeit, Entscheidungen schnell zu treffen, hängt stark mit dem Erfolg deiner Selbstständigkeit zusammen.
Was glaubst du, warum Steve Jobs, Mark Zuckerberg und andere erfolgreiche Unternehmer täglich immer die gleichen Klamotten tragen? Eine Entscheidung weniger!
Bei mir ist das genau so. Ich entscheide einmal bestimmte Dinge und beschäftige mich danach nicht mehr damit. Ich hab das Gefühl, man kann am Tag nur eine bestimmte Anzahl an Entscheidungen treffen. Ist man aufgebraucht, geht nichts mehr, der Kopf blockiert.
So ist das jedenfalls bei mir. Also frag mich nach einem harten Tag nicht was ich noch machen oder essen will, ich kann es dir nicht sagen!
8. Du brauchst finanzielle Sicherheit.
Das ist in meinem Freelancer-Dasein wirklich die größte Achterbahnfahrt. Mal hast du in einem Monat 20.000 € zur Verfügung, mal nur 1000 €. Ich mache mir dann klar, dass jeder Cent auf meinem Konto, meine Schuld ist. Egal ob negativ oder positiv. Ich kann entscheiden, was ich tue, wie ich verdiene und auch wie viel ich verdiene.
Finanzielle Sicherheit kommt erst nach ein paar Jahren, wenn man entsprechende Rücklagen aufgebaut hat. Aber am Anfang geht es wirklich hoch und runter. Daher empfehle ich dir, sparsam mit deinem Geld umzugehen, ggf. Daueraufträge zu generieren und gewissenhaft zu investieren (Zeit & Geld).
9. Du kannst nicht mit Geld umgehen.
Bist du so jemand, der sein Geld immer ausgibt? Bist du schon am 7. Tag des Monats blank? Vorsicht! Als Freelancer musst du verstehen wie Geld funktioniert, wie viel Geld viel für den einen und wie wenig, wenig Geld für den anderen ist.
Du musst einschätzen können, was eine bestimmte Leistung wert ist. Du musst lernen, wie man sein Geld zusammenhält, was gute und was schlechte Investments sind.
Dazu gehört natürlich Lebenserfahrung, aber auch Basiswissen zum Thema Geld. Auch hier kann ein guter Steuerberater echt weiterhelfen. Aber gut, kommt Zeit, kommt Erfahrung.
10. Netzwerken ist nichts für dich.
Wenn du Freelancer sein willst, damit du dich jeden Tag in deinem Büro verkriechen und dich in deine Arbeit vertiefen kannst, dann lass mich dir sagen:
„Das ist eine schlechte Intention.“
Erfolgreiche Unternehmer haben ein gutes Netzwerk. Denn letztendlich brauchst du um Geld zu verdienen Kunden. Kunden bekommt man durch Marketing und über ein gutes Netzwerk.
Ich kenne Leute, die machen 0 Marketing und haben trotzdem volle Auftragsbücher. Einige haben nicht mal eine Website oder sind im Internet zu finden. Die haben einfach nur ein gutes Netzwerk und wissen, wie sie an ihre Wunschkunden rankommen.
Das musst du auch lernen und anwenden. Ich gehe regelmäßig zu Netzwerkveranstaltungen, bin Mitglied in Unternehmernetzwerken und treffe mich auch außerhalb dieser Meetings mal mit anderen Unternehmern – einfach zum Netzwerken.
Netzwerken ist eine Einstellung. Du kannst auf ein Netzwerktreffen gehen und ein paar gute Kontakte machen, aber wenn du ein guter Netzwerker bist, dann brauchst du dafür keinen Rahmen. Ich bin immer auf der Suche nach einer guten Chance. Aufträge kommen so zu mir. Selbst wenn ich im Restaurant esse gehe, kann ich einen Auftrag generieren und das hab ich auch schon gemacht! Jeder Mensch, den du nicht kennst, könnte dein nächster Kunde sein.
Also raus in die Welt und rein ins Netzwerk!
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Krasse Liste oder? Ja hätte ich auch nicht gedacht, dass ich noch so viele Punkte dazu finde. Aber hey! Trotz der ganzen Arbeit bin ich froh, dass ich heute dort bin wo ich bin. Ich kann von dem Leben, was ich tue. Ich kann das machen, was ich gern tue. Ich kann morgens aufstehen und selbst entscheiden, was mein nächster Schritt ist.
Mein Chef ist der beste Typ der Welt und meine Mitarbeiter lieben mich. Ich bin Chef und Mitarbeiter in einer Person. Wichtig ist, dass man die Selbstdisziplin nicht verliert, sondern immer weitermacht. Denn als Freelancer sucht man auf unbekannten Wegen nach seinem Glück und auf unbekannten Wegen gibt es bekanntlich keine Beschilderung.
Schön das wir uns hier mal getroffen haben. Gute Reise. Bis zum nächsten Mal!