Früher habe ich gegoogelt. Heute rede ich mit einer Maschine.

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Eine Beobachtung, die sich bei mir in den letzten Monaten immer wieder bestätigt: Ich google kaum noch. Und ich bin nicht allein. Der einstige Startpunkt fürs Internet, die Suchmaschine, verliert an Bedeutung. Früher habe ich Google aufgerufen, wenn ich etwas wissen wollte. Heute? Heute unterhalte ich mich mit einer KI.

Die neue Art, das Internet zu nutzen

Früher war klar: Du wolltest etwas wissen? Also googlest du. Du hast eine konkrete Frage? Die Antwort wartet auf einer Website. Das Internet war ein Nachschlagewerk. Punkt.

Heute ist das Internet vor allem eins: ein Unterhaltungskanal. Statt gezielter Recherche lassen wir uns treiben. YouTube Shorts, TikTok-Reels, Instagram-Stories. Es geht nicht mehr darum, etwas Bestimmtes zu finden – sondern darum, sich berieseln zu lassen. Das Internet ist ein Fluss aus Content geworden, durch den wir treiben.

Was das mit Google macht

Früher war Google die Bibliothek des Internets. Wenn man etwas wissen wollte, ging man dorthin – ganz gezielt, um ein bestimmtes „Buch“ (also eine Information) zu finden. Doch heute ist diese Bibliothek nicht mehr nur für Leser da. Es gibt jetzt Spiele, Filme, Veranstaltungen. Neue Angebote führen neue Besuchergruppen in die Bibliothek. Und klar: Wenn von 100 Leuten früher 90 ein Buch ausgeliehen haben, dann sind es heute vielleicht nur noch 80. Nicht weil weniger gelesen wird – sondern weil das Angebot breiter geworden ist.

Ähnlich bei Google: Es sind nicht weniger Menschen online. Im Gegenteil. Aber ihr Nutzungsverhalten hat sich verändert. Viele kommen gar nicht mehr mit einer konkreten Suchintention, sondern wollen sich einfach unterhalten lassen – auf TikTok, Instagram, YouTube.

Aber die, die wirklich etwas herausfinden wollen? Davon wenden sich inzwischen einige lieber an eine KI.

KI statt Suche: Warum ich nicht mehr google

Warum sollte ich mir mühsam Informationen zusammensuchen, wenn ich eine KI fragen kann, die mir sofort eine zusammengefasste, prägnante Antwort liefert? Ich nutze fast nur noch ChatGPT, LLAMA, Gemini oder Deepseek. Lokal und Online. Ich frage nach Definitionen, nach Anleitungen, nach Meinungen. Und bekomme sofort eine Antwort, die nicht nur zutreffend ist – sondern auch auf meine Rückfragen eingeht.

Ich führe keine Recherche mehr durch. Ich führe Gespräche mit einer digitalen Intelligenz. Das ist schneller, direkter, effizienter.

Google kämpft zurück

Mit „Gemini“ und AI-Snippets versucht Google, diesen Trend aufzugreifen. Gibt man heute eine Suchanfrage ein, bekommt man oft schon eine KI-Zusammenfassung der Ergebnisse. Klingt nach Innovation. Ist aber für Websitebetreiber ein Problem: Sie liefern die Inhalte, aber bekommen keinen Klick mehr.

Die Frage ist: Wie lange geht das noch gut? Wenn Google selbst die Informationen aus Websites zieht, diese aber keine Reichweite mehr erhalten – warum sollten Menschen noch Inhalte veröffentlichen?


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Die große Frage: Wie komme ich in die KI rein?

Und hier wird es spannend für alle, die Inhalte ins Netz stellen. Denn früher war das Ziel: Platz 1 auf Google. Heute ist die Frage: Wie werde ich von einer KI vorgeschlagen?

  • Wie gelangt mein Name, mein Produkt, mein Wissen in ein Sprachmodell?
  • Wie sorge ich dafür, dass ich in den Daten dieser Systeme auftauche?
  • Wie beeinflusse ich, was die KI über mich weiß?

Diese Fragen sind essenziell. Und sie werden nicht nur für SEOs, sondern für alle Content Creator immer wichtiger.

Die Machtstrukturen verschieben sich

Das Internet war früher ein wilder Westen. Jeder hatte seine kleine Website, man verlinkte sich gegenseitig, tauschte sich aus. Heute entscheidet ein Algorithmus, was sichtbar ist. Morgen ist es ein Sprachmodell.

Wir erleben einen Machtwechsel. Früher: Google bestimmt, wer oben steht. Heute: KI entscheidet, wer überhaupt genannt wird.

Wer Inhalte erstellt, muss umdenken. Reines SEO reicht nicht mehr. Sichtbarkeit entsteht nicht nur durch Keywords, sondern durch Kontext, Relevanz, Vertrauen. Und vielleicht bald auch durch gezielte „KI-Optimierung“.

Wichtig bleibt: Wer mit Menschen spricht, wird auch von Maschinen gefunden. Gute Inhalte sind kein Selbstzweck. Sie sind die Basis dafür, dass dich jemand weiterempfiehlt – egal ob Mensch oder KI.

Fazit: Der Bibliothekar wird ersetzt

Wenn das Internet früher eine Bibliothek war, dann war Google der Bibliothekar. Heute aber redest du direkt mit jemandem, der das Regal für dich durchgeht, dir die spannendsten Bücher raussucht und dir sogar eine Zusammenfassung vorliest.

Der Bibliothekar ist arbeitslos. Willkommen im Zeitalter der Gespräche mit Maschinen. Und die wichtigste Frage ist nicht mehr: „Wie werde ich gefunden?“ Sondern: „Wie werde ich vorgeschlagen?“

Und das, liebe Leute, ist ein komplett neues Spiel.

Bleiben wir in Kontakt?

Aktuell sind wir sehr aktiv auf TikTok und hin und wieder gibt es einen Newsletter. Mehr Infos dazu in der Datenschutzerklärung.