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Zurzeit sind wir in Bosnien, doch auch hier hat uns der Winter eingeholt. Unsere Reise durch Osteuropa setzt sich erst in ca. 3 Wochen fort, denn ich habe noch ein paar Online-Projekte abzuschließen und dafür benötige ich eine zuverlässige Internetverbindung. Da haben wir uns über Airbnb ein kleines Minihaus gemietet.
Draußen liegt Schnee, aber hier drinnen, in unserem Minihaus, ist es warm. Das minimalistisch ausgestattete Haus verfügt zwar über 2 Elektroheizungen, doch die bleiben bei uns aus. In der Mitte der Wohnküche steht ein schwarzer Kasten mit warmem Herz, ein Ofen, der uns und das Haus durch den Winter bringt.
Zum Heizen verwenden wir Holz, das drüben im Keller gelagert wird. Alle 2 Tage hole ich eine Kiste mit 4 – 6 Scheiten, denn viel brauchen wir nicht. Das Haus ist so klein, eine kleine Flamme genügt um eine angenehme Wärme beizubehalten.
So minimalistisch, wie ich eben bin, mache ich mir natürlich trotzdem Gedanken über die Menge an Holz die wir verbrennen, und wie man den Brennstoff effizienter nutzen kann. Es gibt eben gute und schlechte Feuer. Ich wollte herausfinden, wo der Unterschied liegt.
Das richtige Holz
Ein gutes Feuer benötigt guten Brennstoff. Um einen Ofen zu befeuern, eignet sich am besten trockenes Hartholz. Also Eiche, Buche, Ahorn oder Esche sind erste Wahl.
Holz kann noch so hart und energiereich sein, wenn es feucht ist, geht eine Menge Hitze verloren. Brennholz sollte gespalten und dann min. 6 Monate getrocknet werden, erst dann ist ein Großteil der Feuchtigkeit weg und man kann das Holz als trocken bezeichnen.
Den Feuchtigkeitsgrad von Holz kann man durch das aufeinander Schlagen von Holzscheiten erkennen. Trockenes Holz klingt sehr hell, wohingegen feuchtes Holz eher einen dunklen Ton von sich gibt.
Um den Feuchtigkeitsgrad genau zu bestimmen, gibt es auch entsprechende Messgeräte.
Wenn das Holz zu feucht ist, dann geht ein großer Teil der Wärmeenergie bei der Verdunstung des Wassers und durch das starke Rauchen der Flamme verloren. Man spart eine Menge, wenn man trockenes Holz verbrennt.
Ein Feuer richtig bauen
Nicht nur der Brennstoff ist entscheidend für die Qualität einer Flamme, sondern auch die Art und Weise wie man das Feuer startet, spielt eine große Rolle. Man benötigt immer 3 Dinge:
– Brennholz
– Anzündholz
– Streichhölzer oder Feuerzeug
Papier oder andere Anzündhilfen sind eigentlich nicht nötig. Brennholz spaltet man am besten zu Viertel oder Achtelscheiten. Anzündholz hingegen ist idealerweise in Sechzehntelscheiten und oder Zweiunddreißigstelscheiten zu verwenden. Der gekonnte Umgang mit der geschärften Axt ist eine Fähigkeit, die jedem Mann das Leben einfacher macht. Ray Mears zeigt in diesem Video ganz gut wie das Spalten von Holz funktioniert.
Man nimmt 6 – 8 Anzündhölzer und legt sie so übereinander, dass zwischen ihnen etwas Luft zirkulieren kann. Ich baue gern ein kleines Tipi bzw. einen kleinen Holzhaufen und zünde die Mitte an.
Wer einen Kamin mit Rost besitzt, zündet das Feuer von unten an, wer einen ohne Rost besitzt, zündet das Feuer von oben. Dann lässt man die Lüftung und die Tür für ca. 60 Sekunden offen. Brennt das Feuer, kommen 3 – 5 Scheite Brennholz oben drauf. Wichtig ist, dass man den Kamin nicht zu vollstopft und den Holzscheiten immer etwas Abstand zueinander gibt, so zirkuliert die Luft besser und das Feuer brennt heißer. Nun kann die Kamintür geschlossen werden.
Das Feuer verwalten
Ein gutes Feuer benötigt einen aufmerksamen Feuermeister. Ist die erste Ladung heruntergebrannt, offenbart sich hinter der Kamintür hoffentlich ein Glutbett. Das ist der ideale Ausgangspunkt, um nachzulegen.
Immer nur wenig Holz verbrennen
Außer bei der Initialladung ist es eine gute Idee immer nur ein bis zwei Stücke Holz zu verbrennen. Das Glutbett ist die ideale Basis, um jedes Stück Holz schnell zum Brennen zu bringen. Es geht jetzt nicht darum möglichst viel Hitze auf einen Schlag zu erzeugen, sondern die Flamme im Kamin zu bewahren. Das Verbrennen von geringen Mengen Holz bewahrt den Kamin auch vor Überladung und unsauberer Verbrennung.
Tür schließen und Luftzug öffnen
Während des Brennvorgangs sollte man die Tür geschlossen und den Luftzug geöffnet lassen. Ein Feuer, das nur so vor sich hin qualmt, brennt nicht optimal. Rauch, der den Schornstein verlässt, ist verlorene Energie. Ein Feuer, das heiß genug brennt, ist nahezu rauchfrei, denn die Temperatur im Ofen ist so hoch, dass sogar der Rauch fast restlos verbrannt wird.
Sauberer Kamin = effizienter Kamin
Beim Verbrennen von Holz entsteht immer Dreck. Asche sammelt sich unten, Ruß oben. Eine jährliche Reinigung des Schornsteins sowie die regelmäßige Reinigung des Kamins und das Entsorgen der Asche gewährleistet eine optimale Verbrennung. Ein sauberer Kamin ist ein effizienter Kamin und ein effizienter Kamin spart Geld.
Stoßlüften
Heizung auf 5 und Fenster auf geht natürlich gar nicht. Ein Tipp, den bestimmt schon jeder kennt, aber auf dieser Liste nicht fehlen darf.
Ich bin ein Freund von frischer Luft und öffne daher alle paar Stunden für ca. 30 Sekunden 2 Fenster um den Raum mit neuer Luft zu füllen. Stoßlüften ist besser als Dauerlüften, wenn man die Wärme im Raum halten will.
Modernen Kamin nutzen
Zu guter Letzt spielt natürlich auch der Kamin selbst, eine große Rolle. Am besten wäre ein geschlossener Kamin mit genug Maße um die Wärme zu speichern. Aber man könnte auch, um einen eisernen Ofen ein paar Steine legen oder einen kompletten Wärmespeicher aus Stein bauen, ähnlich wie beim Kachelofen.
Je geschlossener der Kamin, desto besser. Fensteröfen oder sogar offene Feuerstellen sind nicht die effizientesten Modelle.
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Ich persönlich finde die Wärme von Kaminöfen viel angenehmer als die trübe Heizungsluft. Durch mein Asthma erscheint mir ein Objekt im Raum, das Wärme ausstrahlt, viel angenehmer, als ein Objekt, das die Luft aufheizt, dabei Staub aufwirbelt und die Luft trocknet. Wenn man dann noch Harthölzer verwendet oder sogar Holz recyceln kann, ist die Symbiose perfekt. Was gibt es Schöneres, als am Abend die Feuermeisterwerkzeuge zu zücken und ein warmes Feuer zu schüren?