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Ich schreibe täglich an Texten, die später im Web veröffentlicht werden. Das Endformat ist meist HTML, welches durch einen Editor wie z. B. der TinyMCE Editor von WordPress generiert wird.
Doch das Schreiben von Artikeln und Website-Texten im WordPress Editor oder in Editoren von anderen Content-Management-Systemen erfordert eine ständige Internerverbindung und ist etwas umständlich. Nun könnte man natürlich direkt in HTML schreiben und hätte ein HTML-Dokument, das nur noch in die Website eingetragen werden muss, aber HTML ist beim Schreiben etwas schwierig zu lesen und man muss dauernd zusätzliche Tags schreiben, damit man ein anständiges HTML-Dokument bekommt.
Ich habe lange Zeit einfach die Texte in meinem Texteditor Notepad++ geschrieben, korrigiert und dann in WordPress formatiert. Einfach weil ich keine bessere Lösung parat hatte. Beim Schreiben möchte ich möglichst konzentriert an meinem Text arbeiten und mich nicht mit den Formatierungsoptionen des Texteditors rumschlagen. Notepad++ bzw. jeder Code-Editor ist dazu perfekt, denn ein Code-Editor bietet in den meisten Fällen keine Formatierungsoptionen für den Text.
Eines Tages stolperte ich über eine Auszeichnungssprache mit dem Namen Markdown und mein Schreibworkflow änderte sich komplett.
Was ist Markdown?
Markdown ist eine sogenannte Auszeichnungssprache die es einem erlaubt, mit einer einfachen Syntax, HTML-Code zu produzieren. Also das, was ich nachher im Web brauche.
Damit man wirklich verstehen kann, was Markdown ist und wie es funktioniert, muss man sich etwas mit HTML auskennen.
Nehmen wir an, du schreibst einen Blog-Artikel mit Microsoft-Word. Du hast verschiedene Absätze, Überschriften und Formatierungsoptionen wie Kursivtext, fett gedrucktes oder die Möglichkeit Links zu setzen. Für jede Formatierungsoption musst du zur Maus greifen, den entsprechenden Text markieren und dann in der Werkzeugleiste formatieren. Etwas umständlich, denn jedes Mal, wenn du den Text formatieren willst, verlässt eine Hand die Tastatur und der Schreibfluss wird unterbrochen.
Würdest du das Word-Dokument in einen Website-Text umwandeln wollen, müsstest du Überschriften mit den jeweiligen HTML-Heading-Tags versehen.
Also zum Beispiel:
<h1>Das ist eine Überschrift</h1> <p>Das ist ein Textabschnitt</p>
Für mich ist das katastrophal. Wenn ich erst mal im Schreibfluss bin, dann möchte ich diesen Zustand eigentlich nicht verlassen, bis der Artikel fertig geschrieben ist. Mit Markdown kann man die Formatierungen des Textes mithilfe von einfachen Zeichen festlegen. Eigentlich ähnlich wie mit HTML, aber etwas lesbarer.
So wird z. B. aus dem H1 Tag:
<h1>Das ist eine Überschrift</h1>
# Das ist eine Überschrift
Hier mal ein Beispieltext:
# Ein Markdown Dokument Ein Markdown Dokument ist simpel und einfach. Der Text lässt sich direkt mit einfachen Zeichen formatieren. Es gibt **fetten Text**, *kursiven Text* oder auch [Verlinkungen](https://google.de). Noch interessanter ist das Einfügen von Bildern: ![alt text](https://sandmann.co/wp-content/uploads/Was-ist-Markdown-Cover.jpg) ## Text formatieren mit Leichtigkeit Mit Markdown lässt sich Text sehr einfach formatieren, ohne den Schreibfluss zu unterbrechen. Perfekt für Vielschreiber.
Und hier der Text dann im Einsatz:
Ein Markdown Dokument
Ein Markdown Dokument ist simpel und einfach.
Der Text lässt sich direkt mit einfachen Zeichen formatieren.
Es gibt fetten Text, kursiven Text oder auch Verlinkungen.
Noch interessanter ist das Einfügen von Bildern:
Text formatieren mit Leichtigkeit
Mit Markdown lässt sich Text sehr einfach formatieren, ohne den Schreibfluss zu unterbrechen. Perfekt für Vielschreiber.
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So einfach geht die Formatierung mit Markdown! Ich spare damit sehr viel Zeit und schreibe viel mehr als sonst. Mittlerweile schreibe ich fast alles in Markdown. Das System hat meinen Schreibworkflow total verändert!
Die Markdown-Synthax
Markdown ist sehr einfach zu erlenen, noch einfacher als HTML. Und selbst, wenn man mit der Markdown Syntax nicht das umsetzen kann, was man möchte, dann kann man einfach zwischenrein HTML-Code schreiben. Besser gehts meiner Meinung nach nicht.
Wo lässt sich Markdown einsetzen?
Wie oben bereits beschrieben wird Markdown vor allem beim Schreiben von Webtexten eingesetzt. Aber es gibt noch mehr Einsatzbereiche.
Die Idee hinter Markdown ist, dass man die Formatierung eines Textes möglichst portabel und zukunftssicher abspeichert. Ein Word-Dokument aus den 90er Jahren ist vielleicht in 10 Jahren nicht mehr mit aktueller Software kompatibel. Der Text und die Möglichkeit ihn zu bearbeiten ist dann für immer verloren.
Markdown-Dokumente können einfach als .TXT oder .MD Datei gespeichert werden und sind auf jedem Betriebssystem bearbeitbar. Da eine .TXT oder eine .MD Datei in keinster Weise komprimiert, verschlüsselt oder an eine bestimmte Software gebunden ist, kann man davon ausgehen, dass Markdown bzw. .TXT Dateien auch noch in ferner Zukunft bearbeitbar sind. Zudem ist es sinnvoll Texte in einem Format zu erstellen und zu speichern und dann für die Veröffentlichung in verschiedene Formate zu exportieren.
Das Programm Pandoc macht genau das. So lässt sich aus einer Markdown Datei gleich eine PDF, DOCX oder ePub-Datei erstellen. Einmal schreiben, überall nutzen, das ist die Idee von Markdown.
Markdown und WordPress
Für meine Website und den Blog nutze ich die Open-Source-Software WordPress. Auch hier gibt es einen Texteditor ähnlich gestaltet wie bei Microsoft-Word und einen HTML-Editor.
Mit einer kleinen Erweiterung namens Jetpack Markdown, lässt sich der TinyMCE-Editor von WordPress auch auf Markdown ein. Man kann nun Markdown-Text einfach in den WordPress-Editor kopieren und schon ist der Text fertig formatiert.
In meinem Workflow schreibe ich Markdown Texte ohne Verlinkungen und ohne Bilder. Ich speichere den fertigen Artikel als .TXT-Datei im dafür vorgesehenem Projektorder. Zusätzlich dazu lege ich die Bilder, die ich für die Veröffentlichung nutzen will auch in diesen Ordner. Das ist meine Speicherung für die Ewigkeit.
Im nächsten Schritt kopiere ich den Text in den WordPress Editor, dann suche ich mir passende Stellen für die Bilder und füge diese direkt über die WP-Mediathek ein. Verlinkungen setze ich auch lieber direkt in WordPress, denn mit Markdown hat man keine Möglichkeit einen Link im neuen Tab öffnen zu lassen. Es funktioniert nur die Verlinkung ohne das target=“_blank“ Attribut. Ich finde das aber nicht weiter schlimm, denn ich bin zu aller erst mit dem Schreiben beschäftigt. Wenn ich schreibe, dann möchte ich einfach schreiben und nicht über Bildplatzierungen oder Verlinkungen nachdenken. Ohnehin sind Links nicht für immer statisch und können sich ändern. Ebenso kann es sein, dass ich irgendwann mal ein etwas besseres Bild finde und dann das Bild im Artikel austausche.
Ich nutze daher Markdown wirklich nur für die Formatierung von Texten und nicht für das Setzen von Links oder Bildern. Vielleicht ändert sich das in Zukunft noch. Who knows …
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Ich kann jedem der für das Internet, schreibt nur ans Herz liegen, sich Markdown mal genauer anzuschauen. Die Idee ein Format für die Ewigkeit zu nutzen und dann mit einem weiteren Programm wie z. B. Pandoc oder das Jetpack-Markdown-Plugin für WordPress den Quelltext in ein für die Veröffentlichung geeignetes Format zu bringen, halte ich für sehr sinnvoll.
Mir macht das Schreiben mit Markdown viel mehr Spaß, da ich mich einfach aufs Schreiben konzentrieren kann und nicht ständig mit meinen Händen zur Maus greifen muss, um Formatierungen vorzunehmen.
Markdown wurde übrigens von John Gruber und Aaron Swartz im Dezember 2004 erfunden und wird seitdem von immer mehr Autoren eingesetzt. Es gibt teilweise kleine Abspaltungen für den Einsatz mit anderen Softwarepaketen, aber im Grunde ist die Idee und die Syntax gleich.
Wer mehr über Markdown wissen will, der sollte sich mal die Website von John Gruber anschauen.
Hier gehts zum Markdown-Guide von WordPress.com.