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Ich kann es kaum glauben, aber es ist wahr. Ich bin nun im November 2022 offiziell 10 Jahre selbstständig.
Was für eine Zeit! Was für eine Lernkurve!
Für mich sind das nicht nur 10 Jahre, in denen ich es geschafft habe „nie einem normalen Job“ nachzugehen. Sondern 10 Jahre, in denen ich es geschafft habe, meine eigenen Ideen und Visionen umzusetzen und auch noch davon leben zu können.
Am Anfang meiner Selbstständigkeit habe ich mir fest vorgenommen, den Rat vom guten Henry David T. ernst zu nehmen und ihn zu befolgen:
If one advances confidently in the direction of his dreams, and endeavors to live the life which he has imagined, he will meet with a success unexpected in common hours.
Was übersetzt so viel heißt wie:
Wer selbstbewusst seine Träume und Vorstellungen verfolgt, wird mit der Zeit Erfolg haben.
Und heute muss ich sagen, man kann in allem erfolgreich sein, man muss es nur lange genug tun.
Das abgefahrene am Leben ist in meinen Augen, dass man sich mit so unendlich vielen Dingen beschäftigen kann. Und wenn man einmal damit anfängt, sich mit etwas zu beschäftigten und nicht damit aufhört, dann wird man immer besser.
Nach einer gewissen Zeit erreicht man ein Plateau, welches es zu überwinden gilt. Wie mit allen Dingen hat man am Anfang eine steile Lernkurve, weil einfach viele neue Dinge dazu kommen. Die berühmten 10.000 Stunden, die man in etwas investieren muss, damit man gut wird.
Die meisten hören dann auf. Aber ich wollte immer da weiter machen, wo anderen aufhören und umdrehen. Genau das haben wir (Anna und ich) dann auch gemacht. Einfach immer weiter gemacht. Immer weiter getüftelt.
So eine Selbstständigkeit will geformt werden. Wir formten sie nach unseren Vorstellungen so wie es für uns passt. Mal als digitale Nomaden irgendwo auf der Welt. Hauptsache Internetanschluss. Mal als Bürohocker in einer der heißesten Städte Deutschlands, Lingen.
Die Ups-and-Downs in 10 Jahren Selbstständigkeit
Was für eine Fahrt!, kann ich nur sagen.
Das Plateau zu erreichen war das Schlimmste. Nach 2 – 3 Jahren ist man irgendwie drin und es läuft auch irgendwie, aber es fehlte jemandem wie mir auch einfach Basic Wissen.
Sich mit 19 Jahren selbstständig zu machen und sich quasi mit nichts außer dem eigenen Handwerk auskennen, war nicht immer leicht. Aber genau dafür ist die Selbstständigkeit ja da. Um zu lernen und daran zu wachsen.
Am Anfang reisten wir mit unserem Business noch um die Welt. Viel schwieriger kann man sich eine Firma gar nicht aufbauen, glaube ich. Wir waren quasi nie an einem festen Ort. Unsere Kunden kannten wir nur über das Internet. Kommunikation über Telefongespräche und Mails. Wenn man so zurückdenkt, schon verrückt, dass manche Kunden uns das einfach alles so abgekauft haben. Aber es war wahr! Wir sind mit unseren Laptops einfach nach Griechenland gefahren und haben dort in einem schönen Appartement am Meer Websites, Onlineshops und Blogs gebastelt.
Dann wurde Social Media immer präsenter. Die User wollten nicht mehr von Facebook und Co. auf eine Website klicken, um dort Content zu konsumieren. Der Inhalt musste direkt auf Facebook sein, ohne Umwege.
Da mussten wir umdenken. Wie bekommt man die Inhalte, die jetzt für Websites optimiert sind, passend in ein Format, das Facebook, Instagram, YouTube und Co. gefällt? Besser noch, wie kann man alles miteinander verbinden und den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen.
Unsere Fokussierung begann sich zu ändern. Weg von Websites hin zu den Social Media Plattformen. Und da sind wir bis heute geblieben. Es war genau die richtige Entscheidung.
Dann gab es auch Zeiten, in denen es einfach mal nicht so gut lief. Noch 300 € auf dem Konto und kein Auftrag in Sicht.
Wir waren seit einigen Monaten in Polen und hatten eine Wohnung in Krakau gemietet. Neben der Stadt wollten wir uns noch das Konzentrationslager Auschwitz anschauen. Mit unserem letzten Geld kauften wir noch ein paar Lebensmittel ein, legten das Eintrittsgeld für die Gedenkstätte zu Seite und machten unser Ding. Ein Tag später trudelte eine E-Mail ein mit einer größeren Auftragsanfrage. Die nächsten 6 Wochen waren gesichert. Es war die richtige Entscheidung nicht aufzugeben und nach Hause zu fahren. Sondern einfach weiter zu machen.
In anderen Zeiten gab es einfach zu viel Arbeit. Da wusste man gar nicht, ob man den Auftrag jetzt doch zusagt oder dem Kunden eine Empfehlung zu Kollegen geben muss.
Selbstständig sein ist eine wilde Achterbahnfahrt. Sowohl finanziell, emotional und zu guter Letzt auch in der eigenen Expertise. Das Wichtigste, was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe, ist, dass man immer dran bleiben muss.
Wenn man eine Vision hat, an die man wirklich glaubt, dann muss man einfach nur täglich daran arbeiten, sich immer wieder motivieren und dann eines Tages hat man das Ziel erreicht, ohne das man es gemerkt hat.
Ich bin froh, das wir damals den Schritt gewagt haben, genau das zu tun.
Neider, Unterstützer, Partner
Als Selbstständiger bekomme ich immer wieder an den Kopf geworfen, dass ich ja ein total einfaches Leben hätte. Viel Geld auf dem Konto, ein tolles Auto, immer die neuste Technik usw.
Ja, natürlich brauche ich für meine Arbeit einen vernünftigen Rechner, eine aktuelle Kamera und ein aktuelles Handy. Am Ende des Tages muss ich damit eine vereinbarte Leistung abliefern. Da kann man sich selbst keine Steine in den Weg legen und mit der letzten abgerockten Kiste zum Kunden fahren.
Mein Grundsatz buy nice or buy twice, hat sich in den letzten Jahren bewährt. Lieber genau nachdenken, investieren und langfristig was davon haben.
Am Ende des Tages ist eine Selbstständigkeit, aber auch einfach harte Arbeit. Aber ich genieße diese Freiheit, weil ich kann a) selbst bestimmen, wann und b) wie schnell ich arbeite. Möchte ich abends um 23:00 Uhr noch einen Text schreiben oder ein Video schneiden, dann mache ich das einfach. Wenn ich ein Projekt einfach mal abschließen will, dann verziehe ich mich für eine Woche ins Büro und wurschtel mich da durch. Brauche ich jetzt eine kreative Auszeit oder will einfach mal was anderes sehen und fotografieren, dann nehme ich mir die Zeit und mache das einfach.
Der Selbstbestimmungsgrad ist eben sehr hoch und die meisten sehen nicht, dass man nicht nur die höchstmögliche Freiheit, sondern auch die höchstmögliche Eigenverantwortung hat. Kommen noch Mitarbeiter dazu, wird der Verantwortungsgrad noch höher. Selbstdisziplin und ein genereller Plan vom Leben ist hier entscheidend.
Neben den Menschen, die leichtfertig auf so eine Selbstständigkeit schauen, gibt es auch die wirklichen Unterstützer. Wenn man eine Vision hat, jemandem davon erzählt und es Klick macht, dann ist man nicht mehr zu stoppen. Das Schöne an der Selbstständigkeit ist, ich kann mit mehreren Personen an verschiedenen Dingen gleichzeitig arbeiten. Das ergibt hin und wieder tolle Symbiosen und großartige Ergebnisse.
Irgendwann werden diese Einzelprojekte Dauerrenner und man hat sich wirklich gute geschäftliche Partnerschaften aufgebaut, von denen beiden Seiten lange profitieren.
Es muss sich richtig anfühlen
Für mich war immer wichtig, dass ich etwas tue, zu dem ich selbst auch stehen kann. Wie viele Anfragen hatte ich von Firma XY, wo ich, wenn ich in mich reingefühlt habe, einfach keine Symbiose gesehen habe. Dann auch den Mut zu haben und Nein zu sagen ist eine wichtige Fähigkeit!
Sich Arbeit ins Haus zu holen, die man nicht leiden kann oder bei der man sich einfach schlecht fühlt, ist eine ganz blöde Idee. Erstens wird die Arbeit einfach nicht gut und zweitens wird man möglicherweise miserabel schlafen.
Selbstständig sein heißt auch Entscheidungen treffen und dazu zu stehen. Hin und wieder muss es dann auch einen Abschied geben, wenn es nicht mehr passt.
Wie geht es weiter?
Nach 10 Jahren könnte man meinen, die Luft ist raus, oder? Keine Spur! Ich habe mehr Ideen und Projekte wie je zuvor. Ich gehe vielleicht jetzt mit etwas mehr Planung, Wissen und Bedacht an jedes Projekt ran, aber Bock was zu Starten habe ich nach wie vor.
Der Social Media Bereich hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und selbst heute sehe ich noch täglich interessante Entwicklungen, die es zu verfolgen gilt.
In den letzten Monaten haben wir verstärkt mit TikTok gearbeitet und dort alle Features getestet und einen Kanal aufgebaut. Twitter wurde von Elon Musk übernommen, hier stehen interessante Änderungen an, die die Plattform auch in DE wieder beliebter werden lässt.
Aber was auf jeden Fall weiter nach oben auf meiner ToDo Liste gerutscht ist, ist die Umsetzung eigener Projekte.
In den letzten Jahren habe ich mir wenig Zeit dafür genommen, selbst mal etwas zu fotografieren, zu schreiben, ein bestimmtes Thema zu erforschen und zu sehen „was passiert“…
Nächstes Jahr bringe ich mit Anna ein neues Buch an den Start. Das zweite Buch liegt hier im Büro schon als Testprint auf dem Schreibtisch und das dritte Buchprojekt liegt neben mir auf dem Schrank in der Bildsortierung. Wir haben die Textideen nun endlich ausgeschrieben auf Papier gebracht!
Dazu der eigene TikTok Kanal den wir auf jeden Fall weiter ausbauen möchten. Ich finde, TikTok ist eine interessante Plattform sowohl für Kunden als auch für uns.
Nach 10 Jahren habe ich das Gefühl, es geht erst richtig los. Ich bin gespannt auf das, was kommt.