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Eine gute Kamera inspiriert dich, sie in die Hand zu nehmen, rauszugehen und Fotos zu machen.
Genau so sollte es doch sein, oder? Egal ob man Kochen, Laufen, Schwimmen, Angeln, Gartenarbeit oder mit der Nase in einem Buch seine Zeit verbringt – gutes Design bringt uns dazu, Dinge zu benutzen.
Wie viele andere auf diesem Planeten nutze ich WordPress, um diese Website zu managen und Inhalte zu veröffentlichen. Was ursprünglich mal als gute „Wortpresse“ anfing, ist mittlerweile ein Sammelsurium an Funktionen, Plugins und Routinen, um Webinhalte zu verwalten.
WordPress ist Platzhirsch am Markt und das auch zu Recht. Es gibt in meinen Augen kein besseres System. Trotzdem wünsche ich mir etwas Neues!
WordPress hat sich zu schnell weiterentwickelt
Gut Ding braucht gut Zeit. Das war schon immer so im Leben und wird wahrscheinlich auch immer so sein. Mit Software sieht es nicht anders aus.
Und obwohl tausende Menschen überall auf der Welt täglich daran arbeiten, WordPress zu verbessern, ist das in meinen Augen ein bisschen schief gegangen. Das liegt gar nicht mal an der Community selbst, sondern eher an ein paar wenigen Personen, die eine bestimmte Vision unbedingt verwirklichen wollten.
Im Dezember 2018 wurde WordPress Version 5.0 veröffentlicht. Für mich und viele andere Webmaster, veränderte dies die Art wie wir arbeiteten… teilweise.
Mit der fünften Version des CMS kam auch ein neuer Editor an Bord. Gutenberg sollte von nun an den ursprünglichen TinyMCE-Editor ersetzen und mit „Blocks“ den Inhalt der Beiträge gestalten.
Die Idee ist eigentlich total cool. Du nimmst einen funktionalen Editor und bietest mit entsprechenden Inhaltsblöcken die Basis, auf der andere aufbauen können. Setzt sich die Technologie durch, würde das dem Wirr-Warr an Editoren (Avada Builder, Visual Composer, Beaver Builder etc.) die es für WordPress gibt ein Ende setzen. Auch eine gute Sache, denn es ist als Webmaster total mühsam, ständig neue Programme zu lernen, nur um eine Website bedienen zu können.
Doch für mich und viele andere WordPress Nutzer kommt es anders. Gutenberg war einfach nicht, gut.
Was es mit dem Gutenberg Editor auf sich hat
Was damals als schlankes Blogsystem startete, hat sich mit der Zeit zu einem fähigen Content/Website-Management-System (CMS) entwickelt. Neben vorinstallierbaren Design (Themes) schossen auch eigens entwickelte Editoren wie Pilze aus dem Boden.
Was WordPress fehlte, wurde z. B. mit dem fantastischen Avada Builder nachgeholt – eine einfache Möglichkeit, mit vorgefertigten (aber anpassbaren) Elementen in Spalten eine Website zu gestalten.
Ich denke mal, dass die Grundidee hinter Gutenberg die einfache Integration von Webdesign-Werkzeugen in WordPress war. Matthew Mullenweg muss einfach total überzeugt von der Idee gewesen sein. Und so startete die WP-Community das Gutenberg-Projekt.
Schon vor der festen Verankerung in Version 5.0 wurde der Gutenberg-Editor als Standalone-Plugin im Plugin-Verzeichnis veröffentlicht. Kurz darauf hagelte es schlechte Rezensionen.
Schlechte Handhabung, wenige Blöcke, Bugs ohne Ende. „Das ist nicht mehr WordPress!“, hallte es aus der Community.
Dennoch entschied man sich am Projekt weiter festzuhalten und dann mit Version 5.0 am 06.12.2018 Gutenberg als festen Bestandteil in WordPress zu integrieren. Gutenberg ersetzte von da an den beliebten TinyMCE-Editor.
Das Erste, was ich am 06.12.2018 gemacht hatte, war das Plugin „Classic Editor“ zu installieren, um einfach erst mal „normal“ weiterarbeiten zu können. Denn auch Monate nach der Veröffentlichung im Plugin-Verzeichnis, gab es wenige Entwickler die auf den Gutenberg-Zug aufgesprungen waren. Ständig wurde versucht den Editor zu loben, es sei die Zukunft mit Blocks zu arbeiten und es würden mehr Blocks kommen, Entwickler arbeiten bereits an dies oder das.
Bis heute ist das Plugin „Classic Editor“ mit über 5 Millionen aktiven Installationen das beliebteste WordPress-Plugin und trotzdem weigert sich die Entwicklergemeinde einzusehen, dass Gutenberg zwar eine gute Idee ist, aber eben nicht mit WordPress verheiratet werden muss.
Was das alles mit Texten und Design zu tun hat.
Ich hatte Phasen, da habe ich bis zu 5000 Wörter am Tag geschrieben. Blog Artikel, eBooks, Websitetexte und anderes Material. Schreiben in Markdown, korrigieren in Markdown, copy und paste zu WordPress und publish!
Das hat einfach wunderbar funktioniert.
In meiner Welt ist es unglaublich wichtig, dass ich die Dinge, die benötige, um etwas zu „erschaffen“ möglichst einfach gestaltet sind.
Wenn du eine Gitarre im Wohnzimmer an der Wand ganz hinten links hängen hast – dann sieht sie zwar gut aus, aber du wirst ganz selten damit spielen.
Eine Kamera macht nur dann gute Bilder, wenn du sie um den Hals trägst und du trägst sie nur um den Hals, wenn es sich gut anfühlt.
Gutenberg war für mich als intensiver WordPress-Nutzer das Ende des klassischen Blog-Systems und der Start in unerfahrenes Terrain. Wenn ich erst mal das Hauptfeature eines Programms mit einem Plugin ersetzen muss, dann läuft irgendwie was falsch.